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Kommentare zu: "Buchen - SKE II 4:4 - Drei IMs reichen wieder nicht" von: Timo Fucik |
Dr. Ulrich Gebhardt
12.10.2024 22:41 |
Hier der dramatische Schluss des Mannschaftskampfs:
Weiß hat einen Bauern mehr, aber der entscheidende Faktor sind die verbundenen schwarzen Freibauern, die von Turm und König unterstützt werden, während die weißen Figuren und Bauern unkoordiniert herumstehen. Nach der Regel soll der Turm im Kampf gegen verbundene Freibauern hinter den weiter vorgerückten Bauern gestellt werden. Dies wäre nach 47. ... d3 nicht möglich gewesen. Schwarz hätte so gewonnen, z.B. 48.Tc5 Tc2 49.a5 d2 50.Ke2 c3 51.a6 Tc1. Es geschah aber 47. ... c3??, was den Gewinn bereits vergab, denn nun konnte Weiß mit 48.Ke4 Td2 49.Tc5 die richtige Turmstellung hinter dem vorgerückten Bauern einnehmen. Nach 49. ... c2 50.a5 d3 51.a6 hätte Schwarz am einfachsten mit 51. ... Txg2 remisieren können: 52.a7 (nach 52.Kxd3 hat Schwarz Zeit für 52. ... Th2 nebst Txh3+) 52. ... Tg8 53.Kxd3 Ta8 54.Txc2 Txa7. Man beachte, dass das Endspiel Turm und f- und h-Bauer gegen Turm theoretisch remis ist, so dass Schwarz hier sogar noch den Bh4 geben könnte. Aber auch 51. ... Td1?! war noch spielbar. Nach 52.a7 entstand die kritische Stellung.
Nötig war jetzt 52. ... Ta1 53.Kxd3 Txa7 54.Txc2 Kf5, was dank der unglücklichen weißen Bauernstruktur trotz momentan zweier Bauern weniger noch remisiert, z.B. 55.Tf2 Ta4 oder 55.Tc4 Ta2 oder 55.Ke3 Ta3+; Weiß kommt nicht weiter. Schwarz spielte aber mit 52. ... d2?? den Verlustzug. Anscheinend rechnete er nur mit 53.a8D?? Te1+, wonach der weiße König nur Felder zur Verfügung hat, die dem schwarzen d-Bauern den Einzug mit Schach ermöglichen, so dass Schwarz gewinnt. Weiß steht aber der Zwischenzug 53.f5+! zu Gebote, der dem weißen König das Feld f4 freimacht und den schwarzen Plan durchkreuzt. Alternativ war auch 53.Tc6+! möglich mit der Idee, dem weißen König nach dem Wegzug des schwarzen Königs das Feld f5 zugänglich zu machen. Es folgte 53. ... Kf6 und jetzt hätte Weiß ähnlich wie später in der Partie mit 54.a8D Te1+ 55.Kf4 Tf1+ 56.Ke3 seine Gewinnidee umsetzen können. Klaus Zeier spannte seine Mannschaftskameraden aber mit 54.Tc6+ Kf7 55.Tc7+ (auch hier ging 55.a8D) 55. ... Kf6 56.Tc6+ (diese Zugwiederholung fehlt in der veröffentlichten Notation) 56. ... Kf7 57.Tc7+ auf die Folter. Wollte er die Partie etwa remis geben? In Verbindung mit 57. ... Kf6 reklamierte der Schwarze bereits Remis, aber zu Unrecht, erst nach 58.Tc6+ wäre zum dritten Mal dieselbe Stellung entstanden. Weiß berappelte sich rechtzeitig und spielte endlich 58.a8D, wonach die Partie entschieden war. Nach 58. ... Te1+ 59.Kf4 Tf1+ 60.Ke3 musste Schwarz mit 60. ... c1D ohne Schachgebot umwandeln, so dass Weiß zuerst zur Hatz auf den gegnerischen König kam: 61.Dd8+ Kxf5 62.Tf7+ Ke5 63.Te7+ Kf5 64.Df8+ aufgegeben wegen Tg7+ nebst Dh8#. |
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Timo Fucik
07.10.2024 16:48 |
Hier noch der entscheidende Moment aus meiner Partie:
40. Rb8! Bxc7?? = (40... e3!! wäre die Gewinn-Variante gewesen 41. c8=Q e2+ 42. Kf2 Bg3+ 43. Kf3 Rxc8! jetzt, wo der König abgelenkt ist und der Einzug droht 44. Rb7+ Kg6 45. Kxe2 -+) 41. Rb7 Kf6 42. Nxc7 (42. Rxc7 Rxc7 43. Nxc7 ist laut Tablebase sogar doch auch Remis, aber man muss extrem genau spielen) h5 43. Nd5+ Ke5 44. Ne3 Rc5 45. Kf2 f4 46. Re7+ Kd4
0.5:0.5 (wegen 47. Rd7+ Ke5 48. Re7+ und z.B. 48... Kf6 49. Rxe4 fxe3+ 50. Rxe3 Rg5 51. Rg3 usw.) |
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